Die neuen aus Steinen und Metallen gefertigten Bulgari-Uhren wurden auf der Geneva Watch Days Exhibition präsentiert

Bulgari hat eine besondere Verbindung zu den Geneva Watch Days, denn es war der CEO des Unternehmens, Jean-Christophe Babin (der seit diesem Jahr auch CEO von LVMH Watches ist), der diese Ausstellung Ende August 2020 ins Leben rief. Dies geschah direkt nach dem ersten COVID-Lockdown, und er sah darin eine Gelegenheit für die Menschen in der Uhrenbranche, sich endlich persönlich zu treffen und die Uhren zu sehen, anstatt nur über Zoom. Babin ist bis heute Präsident der Geneva Watch Days.

Dieses Mal organisierte Bulgari eine komplette Ausstellung im Genfer Hotel de la Paix, die der Geschichte der Octo Finissimo-Uhren von ihrem ersten Auftritt im Jahr 2014 bis heute gewidmet war und alle ihre Weltrekorde in Sachen Flachheit hervorhob. Abgerundet wurde die Ausstellung durch zwei neue Modelle – Octo Finissimo Lee Ufan x Bvlgari und Octo Finissimo Marble Tourbillon.

Das erste Modell ist eine neue künstlerische Zusammenarbeit, diesmal mit dem koreanischen Künstler Lee Ufan, der auch Philosoph, Kritiker und Dichter ist. Lee Ufan ist eine bedeutende Persönlichkeit der zeitgenössischen Kunst und lebt seit den 1950er Jahren in Tokio. Diese Zusammenarbeit ist zweifellos eine der beeindruckendsten Uhrenpartnerschaften in der Geschichte von Bulgari, an der bereits andere asiatische Künstler wie Tadao Ando und Hiroshi Senju beteiligt waren. Bulgaris Product Creation Executive Director, Fabrizio Buonamassa Stigliani, genießt die kreative Herausforderung, die scheinbar so unterschiedliche japanische und italienische Ästhetik zu verschmelzen.

Im Hinblick auf die aktuelle Zusammenarbeit erwähnt Buonamassa, dass ihn beeindruckt hat, wie Lee Ufan in seinen Skulpturen Stein in die Mitte des Spiegels stellt und so eine perfekte Balance zwischen diesen beiden kontrastierenden Texturen erreicht, die ihn zutiefst berührt. Dieser Effekt sollte auch durch die Uhr Octo Finissimo vermittelt werden, die durch Lee Ufans künstlerische Vision und Fabrizio Buonamassas Designideen umgesetzt wurde. Diese Uhr verfügt über ein automatisches Kaliber BVL 138 mit Mikrorotor und ist nur 2.23 mm dick, bei einer Gesamthöhe von lediglich 5.5 mm. Die Balance zwischen der rauen, groben und der spiegelblanken Oberfläche wird einerseits durch das handgefeilte Titangehäuse und -armband und andererseits durch das polierte Zifferblatt dargestellt. Jedes der 150 Exemplare dieser limitierten Auflage ist mit seinem originalen Kratzmuster ein Unikat. Buonamassa erzählt, wie er anfangs eine Nagelfeile verwendete, um die gewünschte Textur auf der Titanoberfläche zu erzielen, und sagt, dass ihn die Arbeit mit verschiedenen Texturen nun äußerst interessiert. Im Gegensatz dazu ähnelt das Zifferblatt dem perfekten Spiegel eines zugefrorenen tiefen Sees in allen Blau- und Grautönen, ein Effekt, der durch das Auftragen von Pigmentschichten entsteht. Auf dem Gehäuseboden kennzeichnet Lee Ufans handschriftliche Signatur dieses intime Objekt als wahres Kunstwerk, und ich muss sagen, es ist schwer, den Blick von dieser in Harmonie verwandelten Dissonanz abzuwenden.

Das zweite Modell, die Octo Finissimo Marble Tourbillon, verfügt über ein Zifferblatt aus Blu Incanto-Marmor mit grauen Zeigern und Indizes. Marmor ist ein wichtiges Material für Bulgari, symbolisiert es doch das antike Rom, dessen Ästhetik für die Marke von entscheidender Bedeutung ist. Die letzte Ausgabe der Octo Finissimo Marble Tourbillon, die dieses Jahr auf der Watches & Wonders-Ausstellung präsentiert wurde, hatte ein Zifferblatt aus grünem Marmor. Vor einigen Jahren wurde dieses Modell für die Only Watch-Auktion komplett aus grünem Marmor gefertigt, einschließlich des Armbands. Jetzt haben wir eine blaue Version in einem extradünnen, 40 mm dicken, satinierten Platingehäuse mit der gleichen Dicke von 5.35 mm – ruhiger und konventioneller, wenn man dieser außergewöhnlichen Uhr diesen Beinamen überhaupt zuschreiben kann.

Aber Octo ist nicht die einzige Uhr mit Marmorzifferblatt, die wir dieses Mal gesehen haben. Tatsächlich gab es in Genf ein ganzes Festival aus Marmorzifferblättern, das Bulgaris außergewöhnliche Fähigkeiten im Umgang mit diesem anspruchsvollen Material für die Uhrmacherei unter Beweis stellte. Das kultige Modell Bvlgari Bvlgari erhielt zu seinem 50-jährigen Jubiläum drei Marmorzifferblätter. Darüber hinaus wurden sowohl die Uhren mit 38 mm als auch die mit 26 mm Durchmesser mit Marmorzifferblättern versehen. Das grüne Zifferblatt aus Verde-Alpi-Marmor ist jetzt sowohl für das große als auch für das kleine Modell erhältlich, und die Kombination dieses satten Grüns mit dem Gelbgoldgehäuse schafft einen beeindruckenden, dramatischen Kontrast. Die goldene Lünette mit dem doppelten Namen des Hauses, der an die auf römischen Münzen eingravierten Kaisernamen erinnert, bietet den gewünschten antiken römischen Kontext. Das dunkelblaue Marmorzifferblatt Blu Incanto sieht in Kombination mit dem Roségoldgehäuse dieser 38-mm-Uhr außergewöhnlich elegant aus. Die kleine 26-mm-Uhr im Roségoldgehäuse besticht durch ein zartes eisblaues Zifferblatt aus Azzurro Infinito-Marmor und ein Armband aus Alligatorleder im gleichen Farbton. Jedes Modell der Jubiläumsserie ist auf 150 Exemplare limitiert und verfügt über einen personalisierten Gehäuseboden mit der Gravur „50th Anniversary“.

Zu guter Letzt ist da noch die Bronze, die diesmal in der Bulgari Aluminium Uhr verwendet wird. Diese Uhr, die ursprünglich 1998 auf Basis des Bvlgari Bvlgari Modells entworfen wurde, wurde 2020 mit einem automatischen mechanischen Uhrwerk neu aufgelegt und auf der ersten GWD-Ausstellung präsentiert. Dieses Mal heißt das Modell Bulgari Bronzo und verfügt über ein 40 mm großes, sandgestrahltes Bronzegehäuse mit einer schwarzen Kautschuklünette – das ist das erste Mal, dass es in der Bulgari Aluminium Kollektion erscheint. Das schwarze Kautschukarmband weist ebenfalls sandgestrahlte Bronzeglieder auf. Das Auffälligste ist jedoch nicht nur der Kontrast zwischen dem schwarzen Zifferblatt, der schwarzen Kautschuklünette, dem schwarzen Kautschukarmband und dem Bronzegehäuse. Das Hauptmerkmal ist, dass Bronze eine Legierung ist, die sich mit der Zeit verändert, wenn sie der Luft und der Haut ausgesetzt wird, was bedeutet, dass die Bulgari Bronzo bei jedem Besitzer nach und nach eine einzigartige Patina entwickelt. Es wurden zwei Modelle herausgebracht: die Bulgari Bronzo GMT mit einem mechanischen Uhrwerk mit Automatikaufzug B192, das Stunden, Minuten, zentrale Sekunde, GMT und Datum anzeigt, und der Bulgari Bronzo Chronograph mit einem mechanischen Uhrwerk mit Automatikaufzug B381, das Stunden, Minuten, kleine Sekunde, Chronograph und Datum anzeigt. Erstere verfügt über eine Gangreserve von 50 Stunden, letztere über 42 Stunden. Beide Modelle sind nicht limitiert.

Mit freundlicher Genehmigung von Bvlgari

Text: Elena Stafyeva