Bodrum und Abu Dhabi: die neuen Juwelen von Bulgari Hotels & Resorts

Bulgari wird 2027 ein Resort in Bodrum und 2030 in Abu Dhabi eröffnen. Silvio Ursini, Vizepräsident der Bulgari-Gruppe und Leiter von Bulgari Hotels & Resorts, und Patricia Viel, Partnerin des Architekturbüros ACPV Architects, das alle Bulgari-Hotels und -Resorts entwirft, teilen ihre Gedanken zu beiden Projekten.

Das römische Schmuckhaus Bulgari mit seinen starken mediterranen Wurzeln und seiner reichen Geschichte, die eng mit dem Dolce Vita der 1950er, 1960er und 1970er Jahre verbunden ist, verkörpert die mediterrane Kultur mit all ihren Helden, Farben und ihrer Brillanz. Als bekannt wurde, dass Bulgari sein erstes Resort am Mittelmeer eröffnen würde, gingen daher alle davon aus, dass es in Italien, Frankreich oder Griechenland, der historischen Heimat der Familie Bulgari, liegen würde. Bulgari hatte jedoch andere Pläne.

„Das Einzige, was man in Capri, Mykonos, Saint-Tropez oder Forte dei Marmi machen kann, ist ein kleines Hotel mit 40 Zimmern, das zwischen andere gequetscht ist. Man kann nichts anderes machen – es gibt einfach keinen Platz. Es ist so langweilig! In Bodrum hingegen haben wir eine ganze unberührte, 60 Hektar große Halbinsel zwischen zwei der beliebtesten Buchten“, sagt Silvio Ursini, während er auf der Terrasse der einzigen fertiggestellten Villa des zukünftigen Bulgari Resort and Mansions Bodrum sitzt. Insgesamt werden 100 solcher Villen gebaut und an Privatbesitzer verkauft, 50 auf jeder Seite der Halbinsel. Jede Residenz wird einen Blick auf die Ägäis bieten und über einen eigenen Garten verfügen. Es wird auch eine gemeinschaftliche Infrastruktur geben, darunter zwei Strandclubs und ein Amphitheater für Konzerte und Aufführungen. Ein separates Hotelgebäude wird 43 Zimmer und Terrassensuiten sowie 40 zum Hotel gehörende Villen, ein Spa, Restaurants (darunter eines von 3-Sternekoch Nico Romito) und einen separaten Strandclub umfassen. Die größte Villa, die Villa Bulgari, mit einer Fläche von 800 Quadratmetern verfügt über einen eigenen Pier und Zugang zum Amphitheater.

Auf die Frage nach den Besonderheiten dieses Projekts erläutert Patricia Viel die Veränderungen in Bulgaris Ansatz für Hotels und Resorts: „Vor vielen Jahren, als wir in Mailand das erste Bulgari-Hotel bauten, setzten wir auf Farbe und Helligkeit mit Kontrasten. Heute setzen wir in allen Bereichen auf Leichtigkeit und Zurückhaltung – im Design, bei der Materialwahl, in der Innenausstattung. Jedes Hotel, jedes Resort unterscheidet sich nicht nur von den anderen, sondern hängt auch stark vom Kontext ab, wie Landschaft, Geschichte und Kulturerbe. Hier in Bodrum wurde das Projekt von dieser Halbinsel geprägt, ihrer perfekt langgestreckten Form und ihrem sanft ansteigenden Relief, das uns die Anlage von Terrassen mit Gärten ermöglichte, sowie von der Länge der Küste.“ Das Hauptmaterial, das Rom und die Türkei an diesem Standort verbindet, ist Travertin, der im örtlichen Steinbruch abgebaut wird. Er ist hier weit verbreitet, und in der der Presse gezeigten Villa besteht die zentrale Treppe aus einem massiven Stück Travertin. Hinzu kommen lokaler Kalkstein, Onyx in den Badezimmern und natürlich Holz und Textilien.

Das von Patricia Viel erwähnte Prinzip – Würde und Zurückhaltung, eingebettet in den lokalen Kontext – ist in der bereits fertiggestellten Residenz deutlich erkennbar. Die Möbel (Maxalto, B&B Italia, Flexform und andere) und Leuchten (Flos, FontanaArte, Aggio, Oluce) sind italienisch, die Kunst türkisch, und alles ist in einen historischen Kontext gestellt, der die beiden Länder verbindet. Bulgari stieß bei einer Auktion auf eine Sammlung von Keramiken im Iznik-Stil aus dem 19. Jahrhundert aus der historischen Florentiner Manufaktur Contagalli, und das Set schmückt nun die Innenräume dieses Herrenhauses. Neben der zeitgenössischen türkischen Kunst hängt an einer hohen Wand am Eingang ein anatolischer Kelim aus dem 18. Jahrhundert als Zeichen der Kultur, zu der dieses Land gehört, und erfüllt damit die Funktion, die ein klassisches Gemälde mit Göttern und Helden in einem historischen italienischen Palast erfüllen würde.

Ein weiterer Grund für die Wahl Bodrums ist die Infrastruktur und die gute Erreichbarkeit des Standorts für Menschen aus aller Welt, was in unseren turbulenten Zeiten von entscheidender Bedeutung ist. Herr Ursini bemerkt: „Ehrlich gesagt, als Italiener beneide ich Sie, wie hier alles funktioniert: Turkish Airlines fliegt weltweit, es gibt einen Flughafen und Jachthäfen. In den letzten Jahren hat sich dieser Ort sehr gut entwickelt, um alles zu organisieren und Menschen aus aller Welt willkommen zu heißen.“ Er fügt hinzu, dass auch die Wahl des türkischen Partners – des von Mehmet Cengiz gegründeten Unternehmens HEN, das zum Familienkonglomerat Cengiz Holdings gehört – eine wichtige Rolle gespielt habe.

Die zweite große Neuigkeit dieses Sommers war die Ankündigung eines weiteren neuen Resorts – von Silvio Ursini als „Stadtresort“ bezeichnet – in Abu Dhabi. Die berühmte Corniche-Promenade, eines der Wahrzeichen Abu Dhabis, verläuft am Meer entlang und endet am Palast Qasr Al Watan. In dieser Gegend befinden sich viele große Hotels renommierter Marken, doch Bulgari suchte nach einem einzigartigen Standort. „Als man mir die Karte zeigte, bemerkte ich eine private Insel ganz am Ende der Corniche, die durch eine Brücke verbunden war, und ich bekundete sofort mein Interesse“, sagt Herr Ursini. „Mir wurde zunächst gesagt, das sei unmöglich, also sagte ich: „Na ja, wir bauen nirgendwo anders.“ Schließlich haben wir es geschafft. Das Hotel wird nicht allzu groß sein, es wird 60 Zimmer und Suiten, 30 Villen und 90 Privatvillen umfassen und viel geräumiger sein als die in Bodrum, mit großen Grundstücken und Gärten, da die Insel selbst viel größer ist. Der Jachthafen dort ist größer als der in Dubai, komplett mit einem Jachtclub und Restaurants. Insgesamt wird alles den großartigen Stil von Abu Dhabi widerspiegeln.“

Silvio Ursini erläutert seine Marktvision für die beiden neuen Resorts in Bodrum und Abu Dhabi und hebt dabei den Nahen Osten und Osteuropa hervor, weist aber darauf hin, dass es noch mehr gibt. Die Briten gehören bereits zu den ersten Käufern der Villen in Bodrum, und Bulgari sieht großes Potenzial auf dem chinesischen Markt.

Mit freundlicher Genehmigung von Bvlgari

Text: Elena Stafyeva